Depression

11.11.2020
Vorschaubild zur Meldung: Depression

 

... ist eine psychische Erkrankung, die in unserer Zeit immer öfter auftritt. Auch junge Leute sind inzwischen sehr häufig betroffen. Dem Barmer Ärztereport 2018 gemäß ist jeder 6. Student von einer psychischen Störung betroffen und das mit steigender Tendenz. In der Altersgruppe von 18 bis 25 Jahren werden rund drei Viertel aller Behandlungskosten für Depressionen aufgewendet, berichtete das Ärzteblatt am 23. 02.2018 daraus (http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/versorgungsforschung/article/958034/barmer-arztreport-aengste-kademiker.html?wt_mc=nl.upd.AEZ_NL_NEWSLETTER.2018-02-23.Versorgungsforschung.x). In diesem Artikel heißt es außerdem: "Angesichts zunehmenden Leistungsdrucks schon in jungen Jahren entwickeln sich psychische Störungen zunehmend zu einem gesellschaftlichen Problem."

 

Ein weiteres Problem in diesem Zusammenhang ist die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen und Depression. Aufgrund dessen zögern leider immer noch viele, sich rechtzeitig in Behandlung zu begeben und verheimlichen ihr Leiden. Dabei sind Depressionen gut behandelbar. Bitte beachten Sie, dass Depressionen nicht von alleine wieder verschwinden, sondern behandlungsbedürftig sind! Aufgrund psychodynamischer Prozesse kann es unbehandelt zu einer Chronifizierung kommen. Ferner muss an dieser Stelle auch gesagt werden, was vordergründig meist verborgen bleibt: Denn hinter etlichen körperlichen Beschwerden stecken allzu häufig sogenannte larvierte Depressionen. Das können z.B. häufige Infekte sein, chronische Schmerzen, wiederkehrende Rückenbeschwerden, ständige Magen-Darmprobleme oder Kopfschmerz. Die Behandlung der Depression kann dabei wesentlich zur Besserung dieser körperlichen Beschwerden beitragen.

 

Genauso werden auch chronische Körperkrankheiten häufig von Depressionen begleitet. Ein ganzheitlicher Therapieansatz nimmt die begleitenden psychischen Beschwerden ernst und führt sie einer adäquaten Behandlung zu, was schulmedizinisch noch häufig vernachlässigt bleibt.

 

 

Depressionen sind üblicherweise gekennzeichnet durch folgende Symptome:

  • Anhaltend niedergedrückte Stimmung,
  • Interessenverlust und Freudlosigkeit,
  • Energie- und Antriebsmangel,
  • Verlust von Vitalgefühlen (stattdessen Gefühllosigkeit und Leere).

 

Die innere Gefühlsverstimmung stellt einen anhaltenden Zustand (über 14 Tage hinaus) dar. Sie kann leicht schwanken, unterscheidet sich aber deutlich von einer reaktiven Traurigkeit infolge äußerer Ereignisse.

 

 

Häufige Zusatzsymptome sind:

  • Nachlassende Konzentration,
  • Entscheidungsschwäche,
  • Denkhemmung oder vermehrtes Grübeln,
  • Schlafstörungen,
  • Früherwachen und Morgentief,
  • Appetit- und Gewichtsverlust oder auch Heißhungerattacken,
  • Schuldgefühle,
  • Insuffizienzgefühle (Minderwertigkeitsgefühle),
  • sozialer Rückzug,
  • innere Unruhe,
  • getrieben Sein und dadurch ständig etwas tun müssen,
  • Reizbarkeit und Ängstlichkeit,
  • häufig Druckgefühle auf der Brust,
  • oder vermehrt Schmerzen in unterschiedlichen Körperregionen,
  • verminderte Libido,
  • lebensmüde Gedanken.

 

 

Depressionen zählen zu den affektiven Störungen (Gefühlsstörungen) und können als depressive Episoden auch rezidivierend (wiederkehrend) und in unterschiedlichen Schweregraden auftauchen. Betroffene erinnern sich dann, dass sie schon einmal eine solche Phase in ihrem Leben durchlitten haben. Eine Depression kann sich auf unterschiedliche Weise zeigen. So kann sie als sogenannte agitierte Depression das Bild einer ausgeprägten Betriebsamkeit und inneren Unruhe entfalten. Solche Betroffene können einfach nicht zur Ruhe kommen, sie sind ununterbrochen in Aktion. Im Wechsel mit euphorischen Phasen kann sich eine Depression als bipolare Störung herausstellen. Die manische Phase wird überhaupt nicht leidvoll, sondern fantastisch erlebt; man fühlt sich unwiderstehlich sexy, gibt viel Geld aus, jagt großartigen Ideen hinterher und benötigt wenig Schlaf, um nach einer gewissen Zeit in sehr große Niedergeschlagenheit abzustürzen. Die Folgen manischer Phasen können für das soziale Umfeld schockierend sein. Depressionen sind eben auch für Angehörige belastend, der soziale Rückzug und ein ausgeprägt pessimistisch negatives Denken der depressiv Betroffenen verändern die Beziehungen. Ein in seiner Schwere weniger ausgeprägtes, aber dafür chronisches Bild der Depression ist die Dysthymia. Bei ihr kann es auch kurzweilig bessere Lebensphasen geben, doch ist eine Dysthymia manchmal über Jahre hinweg von Freudlosigkeit und Erschöpfung geprägt. Wenn sich die innere Stimmung wiederkehrend zur dunklen Jahreszeit hin verschlechtert, dann dürfte es sich um eine Saisonale Depression handeln; über diese Form habe ich an anderer Stelle bereits ausführlich informiert.

 

Eine depressive Entwicklung nach einschneidenden Lebensereignissen wird als Anpassungsstörung bezeichnet. Dann ist sie eine Reaktion auf schwere Belastungen im Leben. Doch auch unverarbeitete Traumata können zu einem depressiven Zustandsbild hinführen. Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist ein solches Beschwerdebild, das sich nach besonderes schrecklichen Erlebnissen entwickeln kann. Ihre Kennzeichen sind Alpträume und Flashbacks, also wiederkehrende Erinnerungen als innere Bild- oder Filmsequenzen, sich aufdrängende Gefühls-oder Stimmerinnerungen. Doch nicht immer müssen Auslöser für eine depressive Entwicklung so gravierend sein. Manchmal sind es auch ganz geringfügige Ereignisse, vielleicht ein kleiner Unfall, von dem man sich irgendwie nicht richtig erholen kann. Ferner können Stressoren am Arbeitsplatz, Trennungen oder andere Verlusterlebnisse eine depressive Entwicklung einleiten. Prinzipiell kann nämlich jeder Mensch daran erkranken.

 

Andauernde psychische Befindlichkeitsstörungen erfordern immer eine sachgerechte Diagnostik, die beim Arzt oder einer Heilpraktikerin erfolgen kann. Körperliche Ursachen, wie z.B. Mangelerscheinungen (von Eisen, Vitaminen oder Hormonen), Schilddrüsen- oder andere Erkrankungen sollten unbedingt als Ursache für eine Depression ausgeschlossen oder primär ärztlich mit behandelt werden. Es sollte eine Behandlung mit Psychotherapie erfolgen - medikamentöse Behandlung allein, also Antidepressiva ohne Psychotherapie, stellt keine ausreichende Behandlung für eine Depression dar. Bei einer Psychotherapie in meiner Praxis lege ich besonderen Wert darauf, die Geschichte und Entwicklung Ihres Beschwerdebildes ganzheitlich zu erfassen und dann individuell und prozessorientiert zu behandeln. Dabei arbeite ich methodisch schulenübergreifend, ressourcen- und zielorientiert. Es können bei mir auch Übungen aus der Positiven Psychologie unterstützend eingesetzt werden. Denn Ihr Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sollten nachhaltig gestärkt werden. Eine Depression fasse ich als Kompensations-ge-such der Seele auf, das mit ganzheitlicher Unterstützung für eine Weiterentwicklung Ihrer Persönlichkeit genutzt und verarbeitet werden kann. Bei mir können Sie begleitend zur Psychotherapie auch eine homöopathische Behandlung in Anspruch nehmen.

 

 

Bild zur Meldung: Depression