Freiheit ist für die meisten Menschen wichtig und für viele ein erstrebenswertes Ziel. Doch unser Leben wird von vielen Einschränkungen bestimmt, mit denen wir uns auseinander setzen müssen. Ein Themenbereich, der die Psychotherapie anspricht.

Denn nicht immer ist Freiheit nur positiv besetzt. Für manche ist dieser Begriff möglicherweise auch mit Angst verbunden. Freiheit und die Vorstellung allein zu sein! Frei, verlassen und dann hilflos sein zu können? Ein Leben in eng verbundenen Gemeinschaften bringt auch den Genuss von Sicherheit, vielleicht sogar Bequemlichkeit. Es kann auch Ängste auslösen, mehr Verantwortung für sich selbst und die Lebensgestaltung übernehmen zu müssen. Doch wäre es nicht auch schön, sich mehr zuzutrauen und einfach mehr Spielraum für sich gewinnen zu können?

Dagegen ist Freiheit sicher ein hoher Wert für diejenigen, die sehr darauf bedacht sind, möglichst unabhängig von anderen zu sein. Sie wollen eher nicht so enge Bindungen knüpfen. Vielmehr vermeiden sie es eher, sich auf andere zu verlassen und nehmen die Dinge lieber selber in die Hand. Es scheint ihnen nicht an Selbstvertrauen zu mangeln, vielmehr dürfte das Vertrauen in die Verlässlichkeit ihrer Interaktionspartner weniger ausgeprägt sein. Doch zeichnet sich ein solches Lebenskonzept durch echte Freiheit aus? Mit welchen "Kosten" ist ein solches Leben im Vergleich zu mehr Abhängigkeit von anderen verbunden? Die Frage bleibt: Wie sieht er wirklich aus: "Der Preis, der bezahlt werden muss?" Der Preis für das eine oder das andere Lebensmuster, das Mal mehr oder weniger extrem das Leben bestimmen kann?

Vielleicht fragen Sie sich, wo beginnt Freiheit überhaupt und wo hört sie auf? Wie viel Maß "Freiheit" ist gesund für die individuelle Entwicklung des Menschen? Wie viel Freiheit und Bindung braucht ein Individuum, um sich frei entfalten zu können? Wie individuell und idealistisch ist dieser Begriff eigentlich ... und wird er nicht oftmals auch überbewertet? Sind wir Menschen nicht in vielfältiger Weise sowieso abhängig von anderen, der Gemeinschaft, den Errungenschaften unserer Gesellschaft und Kultur, der positiven Bestätigung unserer unmittelbaren Umgebung, den Zulieferanten, der Müllabfuhr, den Öffnungszeiten des Supermarktes, vom Wetter und der Natur?

Kann die Psychotherapie Antworten bringen? Menschen kommen ins Coaching oder zur Psychotherapie und wollen sich von etwas befreien. Wir suchen nach Antworten und Wegen zu mehr Entlastung oder Orientierung. Wünschen Sie sich auch mehr Spielraum versus Einengung? Oder gibt es eine Sehnsucht nach mehr Kontakt und Beziehung versus Misstrauen und Einsamkeit? Möglicherweise wollen Sie gar nicht erst darüber nachsinnen, zu frustrierend ... denn der Widerspruch Ihrer Freiheitsansprüche hat sich sowieso noch nie lösen lassen! Was ist mit dem permanenten Grundrauschen im Inneren, den Sorgen, Automatismen, der Kontrolle, einer diffusen Unzufriedenheit oder inneren Unruhe?

Psychotherapie bietet vielfältige Möglichkeiten, an diesem Thema zu wachsen. Ob Sie nun zu Beginn eher Problem motiviert oder auch Ziel orientiert sind, es könnte der Start für eine Befreiungsreise sein. Vielleicht überwiegen zunächst noch die Hindernisse und Probleme im Außen. Doch werden wir bald erkennen müssen, dass trotz aufrichtiger Bemühungen, keiner der umgebenden Institutionen, Personen, usw., von denen wir anfangs noch glaubten, dass sie uns in unserer Freiheit beschneiden, dazu veranlasst werden können, sich uns zuliebe zu verändern. Stattdessen können wir aber die eigenen Möglichkeiten neu ausloten. Freiheit bedeutet, mehr Möglichkeiten zu haben als die übliche "Entweder-Oder"-Variante. Ein Coaching oder eine Psychotherapie bereichern jedoch nicht nur die Realebene des Lebens. Sie können auch zu einer echten Entdeckungsreise in die Landschaften der eigenen Persönlichkeit werden.

Über die Familientherapeutin Virginia Satir habe ich an anderer Stelle schon einmal berichtet. Sie hat ein sehr einfaches Modell von Freiheit entworfen, das ich Ihnen an dieser Stelle anregend zum Thema einmal vorstellen möchte:

Die fünf Freiheiten nach Satir:

• Die Freiheit zu sehen und zu hören, was im Moment wirklich da ist - anstatt das, was sein sollte, gewesen ist oder erst sein wird.

• Die Freiheit, das auszusprechen, was ich wirklich fühle und denke - und nicht das, was von mir erwartet wird.

• Die Freiheit, zu meinen Gefühlen zu stehen - und nicht etwas anderes vorzutäuschen.

• Die Freiheit, um das zu bitten, was ich brauche - anstatt immer erst auf Erlaubnis zu warten.

• Die Freiheit in eigener Verantwortung Risiken einzugehen - anstatt immer nur auf "Nummer sicher zu gehen" und nichts Neues zu wagen.

Hier geht es um Wahrnehmung und um Kommunikation! Was nehme ich wahr in mir selbst und bei anderen? Und wie reagiere ich darauf? Eine Psychotherapie kann helfen, Blockaden dieser "Kommunikations-Kanäle" zu lösen, die manchmal - im Inneren wie im Außen - "vergiftet", "verstopft" oder "verstellt" sein können.

Es geht aber auch um Selbstwertgefühl! Eine Psychotherapie hilft, Selbstwertgefühl aufzubauen und Ihre Persönlichkeit wachsen zu lassen. Ein Sprichwort lautet: "Wie kann sich jemand verändern, bevor er sich selbst noch nicht angenommen hat?" Eine Psychotherapie hilft, das zu akzeptieren, was unsere Wirklichkeit ist, um schließlich das zu werden, was wir wirklich sein können! Dann bedeutet Freiheit: "Mehr Selbstbestimmung in Übereinstimmung mit ... ...!"

Sehr gerne unterstütze ich Sie dabei, mehr Selbstbestimmung und Freiheit in Ihr Leben zu bringen.