Kraftquellen und Heilige Orte

01.12.2019

 

Markante Berge, Gewässer, tiefe Wälder und das weite Land, all das stellt für indigene Menschen ihre Kathedrale dar. Gottesdienst findet in der Natur statt und vertieft die Beziehung zum Leben. Gott ist für sie in allem und überall. Dadurch ergeben sich Sichtweisen und Notwendigkeiten des respektvollen Umgangs. Genau davon handelt folgendes Gedicht, und es passt auch zur Friedensbotschaft der Christen in der Adventszeit:

 

 

Freudengesang des Tsoai-Tallee

 

Ich bin eine Feder am hellen Himmel

Ich bin das blaue Pferd das über die Ebene jagt

Ich bin der Fisch der glänzt und sich im Wasser tummelt

ich bin der Schatten der einem Kinde folgt

Ich bin das Abendlicht - die Wonne der Wiesen

Ich bin der Adler der mit dem Winde spielt

Ich bin eine Traube aus strahlenden Tropfen

Ich bin der fernste Stern

Ich bin das Tosen des Regens

Ich bin das Glitzern auf dem verharschten Schnee

Ich bin die lange Spur des Mondes auf dem See

Ich bin eine Flamme aus vier Farben

Ich bin das Reh

    dessen Bild sich im Dämmerlicht des Abends verliert

Ich bin der Winkel

     im Flug der Wildgänse am winterlichen Himmel

Ich bin der Hunger des jungen Wolfes

Ich bin der umfassende Traum dieser Dinge

 

                                 *

 

Verstehst du - ich lebe ich lebe

Ich stehe in guter Beziehung zur Erde

Ich stehe in guter Beziehung zu den Göttern

Ich stehe in guter Beziehung zu allem, was schön ist

Verstehst du - ich lebe ich lebe

 

(N. Scott Momaday, US- amerikanischer Dichter indianischer Herkunft)

 

 

 

Die Praxis Heike Glöckner wünscht Ihnen nun eine besinnliche Adventszeit!

 

 

 

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