Depression und Winter-Blues
... wenn die Tage kürzer und die Nächte wieder länger werden, hat das Rückwirkungen auf uns Menschen. Während sich in der warmen Jahreszeit vieles draußen abspielt, drängt uns die kälter werdende Witterung zum Rückzug in die Häuser. Unsere Parks werden leerer, Tische und Stühle auf den Terrassen hochgeklappt und die Gärten ihrer blattleeren Winterruhe überlassen. Die bunten Erntedank-Märkte und der rasch vorüberziehende Grusel des Halloweens Ende Oktober läuten sie ein: Die dunkle Jahreszeit. Sport im Freien kostet vielen jetzt deutlich mehr Überwindung. Manche stellen im Winter ihre sportlichen Aktivitäten draußen gänzlich ein. Was uns dann fehlt ist nicht nur die Bewegung, sondern auch das Sonnenlicht.
Nicht alle finden auch psychisch den Ausgleich in einer häuslichen Gemütlichkeit mit Kerzen und Winterimpression. Bei manchen macht es sich schon in den Herbstmonaten breit: Das Leiden an einer Saisonal-Abhängigen-Depression (SAD). Ein gestörter Tag-Nacht-Rhythmus sowie eine Störung des Melatonin-Stoffwechsels sind auslösend für ihre Entstehung, so lautet die Hypothese der Wissenschaft. Durch eine zu geringe Lichteinstrahlung ist die Serotoninproduktion deutlich reduziert. 10% der deutschen Bevölkerung sollen davon betroffen sein, und besonders jüngere Menschen sind anfällig dafür. Das Serotonin ist ein wichtiger Botenstoff im Körper, der maßgeblich mitbeteiligt ist an der inneren Chemie für unsere psychische Ausgeglichenheit und Freudfähigkeit.
Die Lust auf Aktivitäten, die sonst den Ausgleich in den Alltag bringt, lässt bei Serotoninmangel merklich nach und schlechte Stimmung macht sich breit. Eine Winterdepression ist gekennzeichnet durch einen spürbar reduzierten Antrieb, Störungen der Konzentration und eine deutlich getrübte Stimmung, oft auch verbunden mit Angst und hoffnungslosen Gedanken. Ein Morgentief kann ausgeprägt sein in Verbindung mit Schlafstörungen und vermehrtem Appetit, vor allem auf kohlehydratreiche Nahrungsmittel. Was tun?
Die Abklärung einer depressiven Symptomatik wie beschrieben, die den Zeitraum von 14 Tagen überschreitet, sollte schon ernst genommen werden! Ein Arztbesuch ist anzuraten, denn Depressionen sollten rechtzeitig behandelt werden, so auch die Saisonal-Abhängige-Depression. Nicht für jeden kommt eine medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva in Frage, eine Psychotherapie oder das Angebot alternativer Maßnahmen könnten dann in Betracht gezogen werden. Eine von vielen alternativen Maßnahmen zur Vorbeugung, als auch zur Behandlung einer Saisonal-Abhängigen-Depression sind spezielle Lichtlampen. Die Lichtbestrahlung damit sollte in den frühen Morgenstunden mit 10 000 Lux für eine halbe Stunde (z.B. während des Frühstücks?) erfolgen, um einen nachweisbare Wirkung zu erreichen. Dabei ist es sehr wichtig, dass diese Lichtanwendungen regelmäßig vormittags und in nicht zu großem Abstand vom Lichtgerät vorgenommen werden. Das Licht muss unbedingt die Netzhaut der Augen erreichen können. Spezielle Lampen für eine solche Licht-Therapie zuhause sind erwerblich. Und wer es sich irgendwie einrichten kann: Tägliche Morgenspaziergänge von einer halben Stunde sind ausgesprochen heilsam und eine Prophylaxe erster Klasse für die Winterdepression.
Sind Sie betroffen von einer Saisonal-Abhängigen-Depression? Dann sollten Sie auch an eine Psychotherapie denken! Denn der Winter-Blues gehört zu den rezidivierenden Depressionen, das heißt, sie kehren wieder! Und neben den körperlichen Bedingungen sollten die seelischen Ursachen auf keinen Fall außer Acht gelassen werden! Gerne bin ich für Sie da, wenn Sie den Kreislauf einer immer wiederkehrenden Saisonal-Abhängigen-Depression unterbrechen möchten. Damit auch Sie an den Freuden der dunklen Jahreszeit teilhaben und sie wieder genießen können! Nehmen Sie Kontakt mit mir auf und machen Sie einen Termin.
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