DBT, was ist das?

18.03.2017

 

DBT heißt dialektisch behaviorale Therapie. "Behavior" heißt Verhalten und bedeutet, dass bei dieser Methode verhaltenstherapeutische Aspekte zum Einsatz kommen. Es wird ganz konkret am Verhalten geübt. "Dialektisch" weist darauf hin, dass die Methode besonders auf scheinbar nicht miteinander zu vereinbarende und entgegengesetzte Aspekte des Leidens eingeht.

 

Diese Aspekte sind oftmals die Ursache für große innere Anspannung, die dann keinesfalls einfach mit üblichen Entspannungsverfahren verbessert werden können. Die Betroffenen erleben es wie Kräfte oder Zustände in ihnen, denen sie sich ausgeliefert fühlen. Sowohl bei Persönlichkeitsstörungen, vor allem bei Borderline-Störung, als auch bei Essstörungen und Suchterkrankungen spielen solche starken inneren Anspannungen und Ambivalenzen eine große Rolle. Sie erzeugen einen enormen Leidensdruck, sorgen für Rückfälle, führen zu Ohnmachtsgefühlen und Hoffnungslosigkeit, steigern das Kontrollbedürfnis, erzeugen sog. dikotomes Denken (Entweder ... Oder), führen zu polarisierendem Denken (Schwarz-Weiß-Denken) und sind oft Auslöser für extremes oder selbstschädigendes Verhalten.

 

Die Dialektik beim DBT berücksichtigt dabei, dass durch das bisherige Verhalten (Essanfall, Selbstdestruktion, impulsives Verhalten) eine Spannungsregulation verfolgt wird, die nicht einfach wegtrainiert werden kann, ohne Spannung anders, für die Person und ihre Beziehungen konstruktiv regulieren zu können. Dabei widmen sich die Methoden der DBT nicht nur der Spannungsregulation, der Stresstoleranz, sondern auch der achtsamen Wahrnehmung innerer Vorgänge sowie eine verbesserte Regulation der Emotionen. Gefühle und starke Gefühlsschwankungen und die damit verbundenen Gedankenmuster spielen bei inneren Problemzuständen eine ganz zentrale Rolle. Ziel ist es, mehr Kontrolle über das eigene Verhalten zu gewinnen. Bei den Wahrnehmungs-Übungen greift das DBT auch auf fernöstliche Meditationstechniken aus dem Zen-Buddhismus zurück. Dabei geht es um Achtsamkeits-Techniken.

 

Allgemeines Ziel des DBT ist es Fähigkeiten zu vermitteln, mit deren Hilfe Sie Verhaltens-, Gefühls- und Denkmuster verändern können, die zu Beziehungs-Schwierigkeiten und seelischen Belastungen im Leben führen. Fertigkeiten der Stresstoleranz ermöglichen es, übermäßige Impulsivität zu reduzieren, Spannungs- und Frustrationstoleranz zu erhöhen. Durch Fertigkeiten der Achtsamkeit, die im DBT als eine zentrale Grundlage angesehen wird, kann mehr Bewußtsein im Alltag für sich selbst und andere erreicht werden. Auf diesem Weg können Gefühle und Verstand in Einklang gebracht werden und das Selbstwertgefühl wächst. Veränderung ist also möglich! Allerdings erfordert dies eine geduldige und kontinuierliche Arbeit und vor allem Eigeninitiative.

 

Gerne unterstütze ich Sie beim Training Ihrer ganz persönlichen "Skills" (Fertigkeiten) mit Hilfe professioneller DBT-Techniken. Kontaktieren Sie mich zwecks Terminvereinbarung.  

 

 

Bild zur Meldung: DBT, was ist das?