Schlafstörungen

31.03.2018

 

... sind weit verbreitet. Mehr als 10% der deutschen Bevölkerung sollen betroffen sein und Frauen öfter als Männer. Dabei ist der Schlaf so wichtig. Im Schlaf erholen wir uns, tanken Körper und Geist wieder auf. Sowohl Einschlaf- als auch Durchschlafstörungen können auf Dauer unser Konzentrations- und Leistungsvermögen empfindlich beeinträchtigen. Von Einschlafstörungen spricht man, wenn der Betroffene über einen längeren Zeitraum nicht einschlafen kann, ( mindestens länger als 30 Minuten dazu benötigt). Durchschlafstörungen liegen bei wiederholtem, nächtlichem aufwachen vor; dabei dauert das Wiedereinschlafen länger als 30 Minuten. Von Früherwachen ist die Rede, wenn es zu frühem Aufwachen kommt. Alle Erscheinungsformen führen zu einer erheblichen Verkürzung der Gesamtschlafzeit.

 

Ein gesunder Erwachsener benötigt in der Regel 7 bis 9 Stunden Schlaf. Kinder haben einen deutlich größeren Schlafbedarf, während dieser im höheren Alter merklich nachlässt. Bei Jugendlichen kommt es häufig zu einer Verschiebung des Tag-Nacht-Rhythmus. Allzu bekannt ist das Phänomen ihrer Nachtaktivität mit folgenschwerer Trägheit, morgens adäquat in den Tag zu finden. Eine Rhythmusverschiebung in der Jugend kann zu schwerwiegenden Problemen in der Schule oder am Ausbildungsplatz führen. Ursachen für Insomnie (d.h. der gestörte Schlaf) sind vielfältig und sollten genau erhoben werden. Liegen körperliche Erkrankungen (z.B. des Herzens, der Atemwege) vor? Gibt es äußere Faktoren (Fluglärm,Straßenverkehr, etc.)? Sorgen Schichtarbeit für unregelmäßige Tagesstruktur, Dienstreisen oder Nachtarbeit für eine Verschiebung des normalen Tag-Nacht-Rhythmus? Andere Ursachen können eingenommene Medikamente, zu viel Alkohol, zu schwere, späte Mahlzeiten oder aufputschende Getränke sein.

 

Besonders ungünstig auf den Schlaf wirkt sich Stress aus. Daher ist es ratsam, für ausreichende Bewegung tagsüber zu sorgen. Stresshormone können wir im Körper am besten durch körperliche Ertüchtigung abbauen. Ein kleiner Spaziergang (z.B. auf dem Nachhauseweg) ist für einen erholsamen Schlaf goldwert. Die Parasomnien, wie Schlafwandeln, Pavor nocturnus (der Nachtschreck), Albträume, Schnarchen oder Zähneknirschen beeinträchtigen vielfältig. Auch eine besondere Beinunruhe, Ameisenlaufen oder Einschlafen der Glieder stören den Schlaf empfindlich und sind behandlungsbedürftig.

 

Die häufigste Ursache für einen gestörten Schlaf stellen jedoch seelische Probleme dar. Psychische oder psychosomatische Ursachen sind:

  • Sorgen und Konflikte,
  • Depression und nächtliches Grübeln,
  • Manifeste oder auch diffuse Ängste,
  • Eine Belastungsreaktion durch Lebensveränderung oder Verlust,
  • Albträume oder andere Parasomnien infolge eines traumatischen Erlebnisses, (akut oder auch schon lange zurückliegend) das noch nicht verarbeitet ist,
  • Eine Schmerzstörung,
  • Beschwerden durch nächtliche Körpersymptome (Somatisierungsstörung).

 

Die Folgen von Schlafmangel sind häufig Müdigkeit, Leistungsknick, Nervosität, Reizbarkeit, nachlassende Libido, Tagesschläfrigkeit und der unheilvolle Gedanke an die nächste Nacht. Nur selten ist eine Abklärung im Schlaflabor nötig (wohl aber bei Verdacht auf einen Schlafapnoe!). Die Ursachen einer Schlafstörung sollten (wie bereits erwähnt) gut untersucht werden. Die Diagnostik ist komplexer, als es zunächst scheinen mag. Eine körperliche und neurologische Untersuchung sollte beim Hausarzt erfolgen. Pharmakologische Gründe und eventuelle Wechselwirkungen einzunehmender Medikamente sind genau zu prüfen. Und bedenken Sie bitte: eine Selbstmedikation mit frei verkäuflichen Mitteln birgt unbedachte Risiken!!!

 

Ungünstige Schlafgewohnheiten sind relevant und können mit Maßnahmen einer sog. Schlafhygiene verbessert werden. Dazu zählen:

  • Arbeitsplatz und Schlafplatz separieren,
  • für die nötige Dunkelheit sorgen,
  • ebenso Umgebung und Schlafumstände überprüfen (Matratze, Kleidung, Temperatur),
  • Handy und Computer aus dem Schlafzimmer verbannen (den Fernseher ebenso),
  • frische Luft vor dem zu Bett gehen,
  • ein "zu Bett geh-Ritual" kann hilfreich sein,
  • feste Zeiten zum Schlafengehen einführen,
  • bei Schlafunterbrechung nachts (für ca. 30 Minuten) aufstehen,
  • auf Schläfchen tagsüber verzichten,
  • Ernährung- und Trinkgewohnheiten überprüfen.

 

Gerne berate ich Sie im Umgang mit innerer Unruhe und Stress. Die homöopathische Anamnese von Schlafstörungen ist besonders gründlich. Eine sanfte homöopathische Behandlung auch bei hartnäckigen Schlafstörungen oder Jet-Lag ist in meiner Praxis möglich. Das therapeutische Gespräch hilft weiter, wenn es um die Bearbeitung von seelischen Belastungen geht. Dann das Ziel ist, dass Sie bald wieder ruhig durchschlafen können.