Psychische Störungen und Homöopathie/ Teil II

31.01.2017

 

Psychosomatisch oder Psychiatrisch? ... was heißt das eigentlich?

 

 Die homöopathische Psychiatrie:

 

Psychiatrische Krankheiten sind überwiegend Psychosen, also schwere psychische Störungen, bei denen zeitweilig der Realitätsbezug des Erkrankten verloren geht. Hahnemann, der Begründer der Homöopathie hat sich Ende des 18. Jahrhunderts schon intensiv damit auseinandergesetzt. Er sagte, dass die sog. Geistes- und Gemütskrankheiten eine Art einseitige Zuspitzung körperlicher Krankheiten sind, bei denen die psychische Symptomatik unter Verminderung der Körpersymptome in den Vordergrund tritt. Es kommt zu einer regelrechten "Einseitigkeit der Geistes- und Gemütssymptome" (Organon § 215). Er stellte die These auf, dass sich Körper-Krankheiten in Psychosen umwandeln können und umgekehrt (Organon § 2216). Damit zählen die Psychosen in der homöopathischen Schule zu den sog. "einseitigen Krankheiten".

 

Schon 1792 behandelte Hahnemann den Geheimen Kanzleisekretär und Schriftsteller Klockenbring aus Hannover wegen einer manischen Psychose. Jene homöopathische Behandlung zog sich über ein ganzes Jahr hin. Weitere psychiatrische Fälle aus damaliger Zeit sind homöopathisch behandelt und dokumentiert worden. Die Entwicklung der Psychiatrie nahm jedoch keine Notiz von den modernen Behandlungsmethoden des Homöopathen Hahnemann. Damals wurden psychisch Kranke noch abgesondert und in Kerker ähnlichen Verwahranstalten untergebracht. Es gab keine modernden Psychopharmaka zur Beruhigung von Ängsten, Zwängen und Selbstverletzungen. Wer unter starker Unruhe litt wurde angekettet. An vielen psychiatrischen Fachkliniken werden inzwischen regelmäßig Veranstaltungen zur Aufarbeitung der düsteren Psychiatriegeschichte sowie zum Gedenken der Euthanasie des Naziregimes abgehalten.

 

Inzwischen haben sich in der modernen Psychiatrie die Methoden gewandelt. Doch an der Spaltung der Medizin hat sich nichts verändert.  Die moderne Psychiatrie existiert auch noch streng getrennt von allen anderen medizinischen Disziplinen, wie der Frauenheilkunde, der Inneren Medizin, der Urologie, usw. Trotz aller Bemühungen der AIM (Akademie für integrierte Medizin), die seit Jahren auf diesen Mangel aufmerksam macht, bleibt die Frage nach der Ganzheitlichkeit offen und damit die Spaltung unserer abendländischen Medizin weiterhin bestehen.

 

Gibt es erbliche Faktoren bei der Entstehung von Krankheiten der Psyche? Diese Annahme gilt auch wenn der Begriff "endogen", welcher früher auf genetische Ursachen hingewiesen hat, aus dem aktuell gültigen Diagnose-Manual für psychische Störungen (dem ICD-10) gestrichen worden ist. Während die erblichen Aspekte für eine moderne psychiatrische Behandlung quasi keine Rolle mehr spielen, dürfen sie bei einer homöopathischen Behandlung niemals ausgeklammert werden! Die ganzheitliche Homöopathie schließt bei der Arzneifindung die Krankheiten der Vorfahren immer mit ein, wenn es um die sogenannten "einseitigen" oder chronischen Erkrankungen (auch der Psyche) geht.

 

Die Behandlung von psychiatrischen Störungen obliegt gesetzlich dem psychiatrischen Facharzt! Die Akutbehandlung findet heute meist in einer Fachklinik statt und stützt sich überwiegend auf die Wirkung moderner Psychopharmaka. Eine homöopathische Psychiatrie gibt es heute übrigens deutschlandweit nur in der Fachklinik Hofheim am Taunus!

 

Die homöopathische Psychosomatik:

 

Nun bleibt noch die Frage offen, ob die ersten Homöopathen auch Erkrankungen "aus seelischer Ursache" berücksichtigt haben? Also Krankheiten, die als "psychogen" bezeichnet werden, die überwiegend mit Psychotherapie und damit auch von Heilpraktikern für Psychotherapie behandelt werden dürfen! Samuel Hahnemann schreibt dazu in seinem Hauptwerk, dem Organon:

 

"Es gibt allerdings einige wenige Gemütskrankheiten, welche nicht bloß aus Körper-Krankheiten ausgeartet sind, sondern auf umgekehrtem Weg ... vom Gemüte aus Anfang und Fortgang nehmen durch anhaltendem Kummer, Kränkungen, Ärgernis, Beleidigungen und große, häufige Veranlassungen zu Furcht und Schreck. Diese Art von Gemütskrankheiten verderben dann oft mit der Zeit auch den körperlichen Gesundheitszustand in hohem Grade. " (Hahnemann, Organon § 225)

 

Psychotherapie kannte Hahnemann im 19. Jahrhundert noch nicht, obwohl er bereits von "psychischen Heilmittel", wie "Zutraulichkeit, gütliches Zureden, Vernunftgründe", etc. gesprochen hat. (Organon § 226) Doch erst viel später mit Sigmund Freud (1856- 1939) begann sich Psychotherapie als spezifische und anerkannte Behandlungsmethode zu entwickeln.

 

Als Heilpraktikerin für Psychotherapie biete ich Ihnen eine ganzheitliche Psychotherapie. Ich bin neben meiner Psychotherapieausbildung auch mehr als 3jährig SHZ (Stiftung für Homöopathie Zertifikat, Qualitätssicherung- und Förderung) zertifiziert in Klassischer Homöopathie geschult, und kann psychische Symptome begleitend zur Psychotherapie qualifiziert homöopathisch mit behandeln.

 

Sehr gerne nehme ich mir Zeit für Sie, so wie es in der Homöopathie schon seit über 200 Jahren eine bewährte Tradition ist.